Namensgeber und ideeller Ansporn für Projekt Nurmi e. V. ist NURMI, der braune ostpreußische Wallach, der bei den Olympischen Spielen 1936 unter Ludwig Stubbendorf Doppelgold in der Military erreichte.
„… kraftstrotzend sich über die mannigfaltigen Hindernisse des Geländerittes schnellte und mit langem Sprunge wie die verkörperte Geschmeidigkeit den nächsten Hindernissen zueilte und dann am Ende des Rittes dastand, als habe er nichts getan, keinen schnelleren Atemzug machte, sondern ruhig anfing, Gras zu fressen.“
Gustav Rau: Die Reitkunst der Welt an den Olympischen Spielen 1936
Der Name Nurmi steht für exzellente Leistung in der Vielseitigkeit auf höchstem Niveau: Kein anderes Warmblutpferd deutscher Züchtung hat bisher den Thron in der Königsdisziplin bestiegen. Darüber hinaus entsprang Nurmi einem hervorragenden Genpool, aus dem sich auch heute noch für den Vielseitigkeitssport schöpfen lässt.
Nurmi entsprang dem Züchterhaus Paul in Rudwangen (Kreis Sensburg) – Hans-Werner Paul, der im Kindesalter noch den Treck mitmachen musste, setzte die Zucht des väterlichen Hauses nach dem Krieg in Westdeutschland überaus erfolgreich fort. Das Verbandsgeschehen prägte das heutige Ehrenmitglied über Jahrzehnte mit seiner unnachahmlichen Art.
Nurmi war ein Sohn des Beberbeckers Merkur, der die erfolgsverwöhnte Hengstlinie des Perfectionist xx über dessen Sohn Irrlehrer vertrat. Seine Mutter Najade stammte von Amtmann, im berühmten Gestüt Steinort gezogen und in Rastenburg als Landbeschäler eingesetzt.
Nurmi fiel schon als junges Pferd auf ländlichen Turnieren auf, wo sein Züchter mit ihm – neben der täglichen Arbeit im landwirtschaftlichen Gespann – zahlreiche Goldschleifen erringen konnte. Stets frisch, mit viel Lust am Springen und ausgezeichnet im Temperament, dauerte es nicht lange, bis das DOKR auf ihn aufmerksam wurde. Siebenjährig ging er in den Besitz des Stalls Georgen, zwei Jahre später schlug dann das DOKR zu und sicherte den in zahllosen Prüfungen bis Klasse M erfolgreichen Wallach. Allerdings war die Konkurrenz im Vielseitigkeitsstall der Kavallerie-Schule groß – und seinen Einsatz bei Olympia hat er wohl in erster Linie den Ausfällen einer Reihe anderer Buschheroen zu verdanken.
Zum Glück für die Verantwortlichen wusste er seine Klasse genau im richtigen Moment auszuspielen: Schon in der Dressur ließ er sich weder von einem Regenguss noch vom dadurch glatt gewordenen Boden aus dem Konzept bringen und platzierte sich vor dem gesamten Feld. Sein Rekordritt über die Berliner Geländestrecke ging in die olympischen Annalen ein, seine sagenhafte Kondition und Konstitution ebenfalls …